Schockierende Aufnahmen von Sea Shepherd zeigen, wie die bedrohten Meeressäuger über eine Stunde lang verzweifelt um ihr Leben kämpften, bis die Ringwadenfischer endlich ihr Netz öffneten. Nachdem er die Bilder gesehen hatte, entschied der Minister, die Ringwadenfischer aus gabunischen Gewässern zu verbannen.
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Gabunischer Minister setzt Garnelenfischerei aus und verbannt Ringwadenfänger
Mittwoch, 22 Sep, 2021
Am 17. September erliess der Fischereiminister des zentralafrikanischen Landes Gabun ein Notdekret, das die Garnelenfischerei auf unbestimmte Zeit aussetzt. Er reagiert damit auf alarmierende Entdeckungen, die er während einer Patrouille mit der Bob Barker von Sea Shepherd machte.
Vor fast einem Monat schloss sich der Minister Biendi Maganga-Moussavo einer dreitägigen Seepatrouille der gabunischen Fischereiinspektoren, Umweltschutzbeamten, Marinesoldaten und der Sea Shepherd-Crew an, um illegale, unregulierte und undokumentierte Fischerei (IUU-Fischerei) zu bekämpfen.
Während der Patrouillen enterten die Beteiligten einen Garnelentrawler, bei dem Fischereiinspektoren zuvor die Verwendung von zu kleinen Maschen feststellten. Diese verhindern, dass Jungfische dem Fang entkommen können.
Der Garnelentrawler Renovation 2 wies ein erschreckendes Verhältnis von Fang zu Beifang auf.
Die meisten Garnelentrawler fangen für jedes Pfund Garnelen mindestens auch sechs Pfund Beifang wie Meeresschildkröten, Haie und andere gefährdete Arten.
Im Fall der Renovation 2 wurde das Verhältnis von Fang zu Beifang auf 0,2 % Garnelen zu 99,8 % Beifang nach Gewicht geschätzt – wobei Letzterer grösstenteils tot über Bord geworfen wurde.
Daraufhin wurde die Renovation 2 festgesetzt und für weitere Untersuchungen nach Port Gentil in Gabun überführt.
Jetzt, da die Renovation 2 festgesetzt wurde, wurden zwei weitere Garnelentrawler, die Amerger II und Amerger 7, in den Hafen zurückgerufen, da Minister Maganga-Moussavo beschloss, die gesamte Garnelenfischerei auszusetzen.
"Ich war erschrocken über das, was ich an Board der Renovation 2 gesehen habe. Es ist unbegreiflich, dass für jede gefangene Tonne Garnelen weitere 90 Tonnen andere Meeresbewohner getötet wurden. Viele dieser Fische waren Jungtiere. Um die Garnelenpopulation vor dem Zusammenbruch zu bewahren, habe ich beschlossen, die gesamte Garnelenfischerei auszusetzen, damit sich das marine Ökosystem erholen kann."
Minister Maganga-Moussavou
Minister verbannt Ringwadenfänger, der zwei Buckelwale quälte
Zusätzlich zur Festsetzung der drei Garnelentrawler entzog der Minister auch einem europäischen Ringwadenfischereifahrzeug die Fanglizenz, weil es sich wiederholt weigerte, zwei Buckelwale freizulassen, die sich in einem für Thunfisch ausgelegten Netz verfangen hatten.
"Diese Art starken Handelns motiviert Sea Shepherd, weiterhin die Naturschutzbestrebungen Gabuns zu unterstützen. Dank der Führung von Minister Maganga-Moussavou wurden drei Garnelentrawler, die nicht nachhaltig gefischt haben, festgesetzt und ein Ringwadenfänger, der zwei Wale gequält hat, verbannt, was dem Ozean hilft, sich zu erholen," sagte Kapitän Peter Hammarstedt, Kampagnen-Direktor von Sea Shepherd.
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