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Historischer Einsatz von Sea Shepherd zum Schutz von Bougainville

lundi, 30 Jui, 2025

Auftakt der neuen Partnerschaft zum Schutz von Bougainville und dem "Amazonas der Meere".

 

Die Allankay ist in Buka eingetroffen, der Übergangshauptstadt der Autonomen Region Bougainville in Papua-Neuguinea. Ihre Ankunft ist ein weiterer Schritt in der Partnerschaft zwischen Sea Shepherd und Bougainville. Ziel ist es, die Strafverfolgungsbehörden bei der Bekämpfung der illegalen, unregulierten und undokumentierten Fischerei (IUU-Fischerei) zu unterstützen. Dafür sollen gemeinsame Seepatrouillen mit der Polizei von Bougainville und dem Ministerium für Primärindustrie und Meeresressourcen durchgeführt werden.

Präsident Ishmael Toroama markiert mit dem Bandschneiden zur Allankay den Beginn der Mission. Foto Youenn Kerdavid/Sea Shepherd Global
Präsident Ishmael Toroama geht an Board der Allankay. Foto Youenn Kerdavid/Sea Shepherd Global.
Präsident Ishmael Toroama begrüsst die Besatzung der Allankay. Foto Youenn Kerdavid/Sea Shepherd Global.
Kapitän James Brook informiert Präsident Ishmael Toroama und Polizeipräsident Francis Tokura. Foto Youenn Kerdavid/Sea Shepherd Global
Präsident Ishmael Toroama und Peter Hammarstedt diskutieren Pläne für Allankay. Foto Youenn Kerdavid/Sea Shepherd Global

Die Autonome Region Bougainville liegt in den tropischen Gewässern des Korallendreiecks. Das Gebiet ist wegen seiner Artenvielfalt auch als „Amazonas der Meere“ bekannt. Es beherbergt Hunderte Korallenarten und bietet über 3'000 Fischarten, sechs der sieben weltweit vorkommenden Meeresschildkrötenarten, 950 Weichtierarten und 458 Krebstierarten Lebensraum, Nahrung und Laichplätze. Viele dieser Arten sind endemisch oder vom Aussterben bedroht und müssen vor illegaler Fischerei geschützt werden. Illegale Fischerei stellt zudem eine Gefahr für die Bevölkerung Bougainvilles dar, da Subsistenz- und handwerkliche Fischerei zentrale Säulen der lokalen Wirtschaft sind.

Beamte der Strafverfolgungsbehörde von Bougainville werden auf der Allankay stationiert sein. Sie sind befugt, Fangschiffe zu entern, zu durchsuchen und festzusetzen. Zusammen mit der Besatzung von Sea Shepherd werden sie die Gewässer der Autonomen Region Bougainville patrouillieren, die aus zwei Hauptinseln sowie mehreren Atollen besteht. Auf den Inseln leben einige der entlegensten melanesischen und polynesischen Gemeinschaften der Welt. Wegen des steigenden Meeresspiegels infolge des Klimawandels werden diese Inseln auch als „die sinkenden Inseln“ bezeichnet.

Geraldine Paul und Amanda Masano besuchen die Allankay. Foto Youenn Kerdavid/Sea Shepherd Global.

Bei ihrer Ankunft in Buka wurde die Allankay von Ishmael Toroama, dem Präsidenten der Autonomen Regierung Bougainvilles, feierlich empfangen. In seiner Ansprache betonte er, dass Sea Shepherd die Nation in einer entscheidenden Phase ihrer Geschichte unterstützt und würdigte die Ankunft der Allankay als einen „Meilenstein“. Er dankte Sea Shepherd dafür, dass die Zusage, ein Schiff zur Unterstützung der Patrouillenarbeit zu entsenden, eingehalten wurde und fügte hinzu: „Taten sagen mehr als Worte.“

Im Jahr 2019 stimmte die Bevölkerung Bougainvilles in einem Referendum mit deutlicher Mehrheit für die Unabhängigkeit Papua-Neuguineas. Das Ergebnis muss nun noch vom Parlament Papua-Neuguineas ratifiziert werden. Bis dahin übernimmt die Autonome Regierung Bougainvilles weitgehend selbst die inneren Angelegenheiten, einschliesslich eigener Kontrollbefugnisse in den Küstengewässern. Nach der Unabhängigkeit wird sich dieser Zuständigkeitsbereich noch erheblich erweitern.

Begrüssungszeremonie für die Allankay durch die Bougainville Cultural Group. Foto Youenn Kerdavid/Sea Shepherd Global.
Eine Familie aus Bougainville besucht die Allankay. Foto Youenn Kerdavid/Sea Shepherd Global.
Besucherinnen aus Bougainville auf der Allankay. Foto Youenn Kerdavid/Sea Shepherd Global.

Die Ankunft der Allankay fällt mit dem Abschluss der vierten und letzten Gesprächsrunde zwischen der Regierung Papua-Neuguineas und der Autonomen Regierung von Bougainville zusammen. Ziel der Gespräche ist es, Meinungsverschiedenheiten zum parlamentarischen Verfahren auszuräumen, die den Dialog über die politische Zukunft Bougainvilles ins Stocken gebracht haben.

Präsident Ishmael Toroama hat den 1. September 2027 zum Tag der Unabhängigkeit Bougainvilles erklärt.

"Bougainville hat dunkle Zeiten durchlebt, doch heute ist die Zukunft von Bougainville hell und vielversprechend. Dies ist ein bedeutender Meilenstein. Ein Moment, in dem ich sehe, wie die Polizei Bougainvilles eine internationale Ausbildung erhält. Denn in naher Zukunft wird Bougainville eine unabhängige Nation sein."

Präsident Toroama bei der Begrüssung der Allankay
Präsident Ishmael Toroama und Kabinettsmitglieder mit der Sea Shepherd-Crew. Foto Youenn Kerdavid/Sea Shepherd Global

In seiner Rede sagte Peter Hammarstedt, Sea Shepherd Globals Director of Campaigns: „Als Umweltschützer sind wir der Meinung, dass wir besser proaktiv als reaktiv handeln sollten, um die Autonome Regierung Bougainvilles dabei zu unterstützen, die Herausforderungen beim Schutz des Korallendreiecks zu meistern – eines der schönsten und bedeutendsten Meeresökosysteme der Welt. Der Zeitpunkt, der Bevölkerung Bougainvilles zur Seite zu stehen, ist also jetzt. Nicht morgen oder in zwei Jahren.“

Weitere Informationen zur Kampagne findest du hier

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