Die Beschlagnahmungen erfolgten aufgrund von Hinweisen, dass chinesische Käufer aus den benachbarten Salomonen die unzureichenden Erwerbsmöglichkeiten auf den entlegenen Inseln Bougainvilles ausnutzen. Sie stellen den lokalen Fischern verbotene Fanggeräte und Treibstoff zur Verfügung, um das seit 2020 geltende Verbot des Seegurkenfangs zu umgehen.

Es werden dabei Dredgen verwendet, schwere Schleppnetze, die besonders zerstörerisch sind, da sie von Booten über den Meeresboden gezogen werden und dabei den Boden regelrecht umpflügen. Mit diesen Netzen können Fischer hundertmal mehr Seegurken fangen als beim traditionellen Freitauchen.

Im vergangenen Jahr warnte der Abgeordnete Pais Taihu im Parlament von Bougainville vor der zunehmenden Wilderei von Seegurken auf den entlegenen Inseln und Atollen der Region. Er wies auch auf die damit verbundenen Gefahren für das Ökosystem hin. Aufgrund der schwierigen Erreichbarkeit dieser Gebiete, konnten jedoch lange Zeit keine weiteren Untersuchungen durchgeführt werden. Erst seit der Ankunft der Allankay Ende Juni ist es möglich, Regierungsvertreter zu den Nukumanu-Inseln zu bringen.

Nach Gesprächen mit der Gemeinde über die gemeinsame Verantwortung und Massnahmen zum Umweltschutz, beschlagnahmten Vertreter der Autonomen Regierung von Bougainville fünf illegale Netze als Beweismittel. Dabei warnten sie den Gemeindevorstand, dass künftige Verstösse zu Festnahmen und Strafverfolgung führen könnten.

Ein Kilogramm getrocknete Seegurken kann auf dem Schwarzmarkt bis zu 3.000 US-Dollar erzielen. Die hohe Nachfrage durch international organisierte kriminelle Netzwerke hat dazu geführt, dass die Seegurkenpopulationen in der Autonomen Region Bougainville und anderen Teilen Papua-Neuguineas um 95–99 % zurückgegangen sind. Dieser dramatische Rückgang hat 2020 zu einem landesweiten Fangverbot geführt.

 

Erfahre mehr über die Kampagne hier.