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Positive Waves: Gute Nachrichten für Oktober

Montag, 03 Nov, 2025

Einzelhändler sagt Nein zu Krill
In einem wichtigen Sieg für den Schutz der Antarktis hat der britische Einzelhändler Holland & Barrett nach Gesprächen mit Sea Shepherd angekündigt, den Verkauf von Nahrungsergänzungsmitteln auf Krillbasis einzustellen. Krill ist die Grundlage des Nahrungsnetzes im Südpolarmeer und dient als Nahrungsquelle für Wale, Robben, Pinguine und Fische. Industrielle Trawler haben jedoch dazu geführt, dass Krill aus den empfindlichen Ökosystemen der Antarktis verschwunden ist. Dieser mutige Schritt des Unternehmens schafft einen neuen Präzedenzfall für ethischen Einzelhandel und sendet eine klare Botschaft: Die Ausbeutung der Antarktis für luxuriöse „Wellness”-Produkte hat in einer nachhaltigen Zukunft keinen Platz. NaturschützerInnen hoffen, dass andere diesem Beispiel folgen und den Schutz der wichtigsten Arten des Ozeans über den Profit stellen werden. Lese hier mehr darüber.

Wildtiere offiziell als Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel anerkannt
In einem wegweisenden Schritt hat die Internationale Union für Naturschutz (IUCN) Wildtiere offiziell als wichtige Wegbereiter für naturbasierte Klimalösungen anerkannt. Die neue Resolution betont, dass florierende Tierpopulationen die Kohlenstoffbindung und die Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen fördern: von Walen und Fischen, die zur Speicherung von Kohlenstoff im Ozean beitragen, bis hin zu Elefanten und Vögeln, die Wälder düngen und regenerieren. Die Massnahme fordert die Regierungen nachdrücklich auf, den Tierschutz in Klimarahmenwerke wie das Pariser Abkommen zu integrieren und die Erholung der Arten als zentrale Klimastrategie zu priorisieren. Ausserdem werden Wildtiere nicht mehr nur als Opfer des Klimawandels betrachtet, sondern als aktive Teilnehmer an dessen Lösung: durch Samenverbreitung, Nährstoffkreislauf und Aufrechterhaltung des Gleichgewichts im Ökosystem. Diese ganzheitliche Sichtweise stärkt den Zusammenhang zwischen dem Schutz der biologischen Vielfalt und globalen Klimaschutzmassnahmen. Sie markiert einen kulturellen und wissenschaftlichen Wandel hin zur Wertschätzung jeder lebenden Spezies als Teil des natürlichen Klimasystems der Erde. Quelle: Oceanographic Magazine

Grüne Meeresschildkröte erholt sich vom Aussterben
Eine der beliebtesten Arten des Ozeans, die grüne Meeresschildkröte, hat ein bemerkenswertes Comeback erlebt. Die Rote Liste der IUCN hat sie von „vom Aussterben bedroht“ auf „nicht gefährdet“ herabgestuft – eine Errungenschaft, die Jahrzehnte gedauert hat. Dank weltweiter Schutzbemühungen, dem Schutz der Niststrände, der Reduzierung von Beifängen und internationalen gesetzlichen Schutzmassnahmen ist die Population seit den 1970er Jahren um rund 28 Prozent gewachsen. Einst wurden diese Schildkröten wegen ihres Fleisches, ihrer Eier und ihrer Panzer gnadenlos gejagt, heute profitieren sie von gemeinschaftlichen Schutz- und Ökotourismusinitiativen, die sowohl die Schildkröten als auch die Lebensgrundlage der Küstenbewohner sichern. Obwohl ihre Zahl weiterhin unter dem historischen Niveau liegt, beweist dieser Meilenstein, dass langfristige, koordinierte Massnahmen funktionieren. Die Geschichte der Grünen Meeresschildkröte ist ein Leuchtfeuer der Hoffnung für andere Meeresarten, die nach wie vor bedroht sind. Kontinuierliche Wachsamkeit und der Schutz ihres Lebensraums sind unerlässlich, um ihr Überleben für kommende Generationen zu sichern. Quelle: Oceanographic Magazine
 

Die seltensten Wale der Welt feiern ihr Comeback
Der Nordatlantische Glattwal, der einst vom Aussterben bedroht war, zeigt vielversprechende Anzeichen einer Erholung. Jüngste Untersuchungen zeigen einen Anstieg der Population auf 384 Tiere, acht mehr als im Vorjahr und 7 Prozent mehr als im Jahr 2020. Noch ermutigender ist, dass in diesem Jahr keine Walsterben zu verzeichnen waren und die Zahl der Verletzungen drastisch zurückgegangen ist. Es wurden mehrere Erstgebärende gesichtet, wodurch sich die Brutpopulation vergrössert hat. Expertinnen und Experten führen diesen Erfolg auf strengere Schutzmassnahmen in Kanada und den USA zurück, darunter modifizierte Fischereiausrüstung, Geschwindigkeitsbeschränkungen und Überwachungsprogramme. Obwohl die Art weiterhin vom Aussterben bedroht ist, zeigen die neuesten Zahlen, dass internationale Zusammenarbeit und beharrlicher Schutz selbst die am stärksten bedrohten Riesen der Meere retten können. Quelle: Phys.org

Grüne Meeresschildkröte von Alice Gregoire/Sea Shepherd.
Orca von Tomas Malik.
Antarktischer Krill, Foto von Sea Shepherd.
Getötete Grindwale auf den Färöern. Foto von Alice Bacou/Sea Shepherd.

Südliche Orcas begrüssen ein neues Kalb
In den Gewässern des Puget Sound in Washington wurde ein neues Kalb der vom Aussterben bedrohten südlichen Orcas geboren – ein wichtiger Zuwachs für die kleine und genau beobachtete Population. Das Neugeborene, das als Mitglied der J-Pod identifiziert wurde, scheint gesund und aktiv an der Seite seiner Mutter zu sein. Diese Orcas sind zahlreichen Belastungen ausgesetzt, von schwindenden Lachsbeständen bis hin zu Schiffsgeräuschen und Umweltverschmutzung, sodass jede Geburt ein Grund zum Feiern ist. ForscherInnen sagen, dass die Ankunft des Kalbs die Moral unter den Naturschützerinnen und Naturschützer stärkt und ein Zeichen dafür ist, dass die laufenden Schutzmassnahmen – wie Fischereireformen und die Wiederherstellung von Lebensräumen – zur Erhaltung der Population beitragen. Die südlichen Resident-Orcas zählen mittlerweile etwa 70 Tiere, und jedes neue Mitglied ist wichtig. Dieses freudige Ereignis erinnert eindringlich daran, wie wichtig es ist, wichtige Meereslebensräume zu schützen, damit die Meeresbewohner wieder gedeihen können. Quelle: Regionale Walforschungs-Updates, Oktober 2025

Das Comeback der Vaquita weckt Hoffnung
Die seltenste Schweinswalart der Welt hält sich wacker. Jüngste Untersuchungen im oberen Golf von Kalifornien in Mexiko haben die Anwesenheit von sieben bis zehn Vaquitas bestätigt, darunter auch neue Kälber. Noch besser ist, dass während der Untersuchungen keine Kiemennetze gefunden wurden. Von Mai bis September 2025 arbeiteten die mexikanischen Umweltbehörden und Sea Shepherd gemeinsam an einem gross angelegten Überwachungsprojekt, bei dem akustische Detektoren und visuelle Beobachtungen von den Schiffen Seahorse und Bob Barker eingesetzt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Vaquita-Population das dritte Jahr in Folge stabil geblieben ist und es deutliche Anzeichen für eine Fortpflanzung gibt. Unter den beobachteten Tieren befand sich auch Frida, eine bekannte Mutter, die 2023, 2024 und auch in diesem Jahr mit Kälbern gesehen wurde. Dies ist ein Beweis dafür, dass Schutzmassnahmen funktionieren. Wenn Regierungen, WissenschaftlerInnen und lokale Gemeinschaften zusammenarbeiten, können sich selbst die am stärksten bedrohten Arten erholen. Quelle: Sea Shepherd Conservation Society

Hochseevertrag erreicht Ziellinie
Ein Meilenstein für die globale Meerespolitik: Genügend Länder haben den UN-Hochseevertrag offiziell ratifiziert, sodass er nun in Kraft treten kann. Das Abkommen, dessen Ausarbeitung Jahre gedauert hat, schafft den ersten Rechtsrahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt in internationalen Gewässern, die fast zwei Drittel der Weltmeere ausmachen. Der Vertrag ermöglicht die Einrichtung von Meeresschutzgebieten über nationale Grenzen hinweg, legt Regeln für Umweltverträglichkeitsprüfungen fest und gewährleistet eine gerechte Aufteilung der marinen genetischen Ressourcen. Naturschutzverbände feiern diesen Durchbruch als einen lang erwarteten Schritt zum Schutz der riesigen „blauen Gemeingüter”. Die Umsetzung hängt nun davon ab, wie die Nationen die Schutzzonen durchsetzen und finanzieren, aber die Dynamik ist klar: Die Welt schliesst sich zusammen, um den Ozean für alles Leben zu verteidigen. Quelle: Phys.org

Europa will dem Grind ein Ende setzen
Eine Koalition von Mitgliederinnen und Mitgliedern des Europäischen Parlaments hat einen Antrag eingebracht, in dem die EU aufgefordert wird, eine entschiedene Haltung gegen die „Grindadráp“-Jagd auf Grindwale und Delfine auf den Färöern einzunehmen. Der vorgeschlagene Beschluss sieht vor, Handels- und Kooperationsabkommen auszusetzen, solange die Jagd nicht eingestellt wird. Der Antrag wird von Naturschutzorganisationen und öffentlichen Kampagnen unterstützt und steht für den wachsenden politischen Willen, diese veraltete und grausame Praxis zu beenden. Sollte er angenommen werden, könnte dies eine entscheidende Wende in den Beziehungen Europas zu den Färöern bedeuten und signalisieren, dass Mitgefühl und Naturschutz nun unverzichtbare Bestandteile einer modernen Meerespolitik sind. Quelle: Europäisches Parlament 

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