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Sea Shepherd startet Operation Sound of Sea

Donnerstag, 04 Apr, 2019

"Sound of Sea" ist die Geschichte eines seltsamen Geräusches aus dem Meer. Ein noch nie da gewesenes, fast lebendiges Geräusch. Die erste Person, die das Geräusch während einer seiner Tauchgänge hörte, war der französische Apnoe-Taucher Guillaume Néry, der heimliche Initiator der ganzen Aktion, der am 3. April ein Video dieses Geräusches auf seinen diversen Social-Media-Accounts veröffentlichte. Dutzende Meeresliebhaber und Influencer teilten dieses seltsame Geräusch, was den Effekt in den sozialen Netzwerken verstärkte und umgehend für viele Fragen sorgte: Was ist das für ein Geräusch? Wo kommt es her? Was bedeutet es?

Das Geräusch ist eigentlich eine Kombination aus verschiedenen Geräuschen: echte Unterwassergeräusche und widerhallende Klagelaute aus der lebendigen Welt, Opfer der Ausbeutung durch den Menschen: ein harpunierter Wal, Grindwale, die auf den Färöern gejagt und getötet werden, Delfine, die in Fischernetzen gefangen wurden, aufgeregte und panische Fischschwärme, die in Schleppnetzen zusammengepfercht sind.

Unhörbar, unsichtbar und daher übersehene Grausamkeiten.

Diese Geräusche wurden sortiert, verstärkt, verarbeitet und nebeneinandergestellt und führten so zu einem einzelnen und unverwechselbaren Klang:

“Sound of Sea”: ein SOS aus dem Meer.

Das Geräusch wurde von einem seltsamen kugelförmigen Sender ausgestrahlt, der in den Tiefen des Meeres vor La Rochelle, Frankreich, platziert wurde. Aktuell ist die SAM SIMON dort auf einer Mission, um Fangschiffe davon abzuhalten, Delfine in ihren Netzen zu fangen. Dieser Sender wurde speziell für einen Einsatz unter der Leitung von Sea Shepherd Frankreich und der Werbeagentur TBWA\PARIS entwickelt.

Die Idee hinter dem Sender war, das Bewusstsein der Menschen für die dringende Notwendigkeit zu schärfen, unseren Fischkonsum zu reduzieren. Politische Massnahmen sind zu schwach und zu langsam. Es ist an der Zeit, dass jeder Einzelne von uns wirklich etwas tut: Den Umgang mit den Ozeanen zu überdenken, die Art und Weise, wie wir die Meere (leer) essen und wie wir sie wie eine unerschöpfliche Speisekammer behandeln. Denn die Prognosen der Wissenschaftler sind alarmierend: Nach Angaben der Vereinten Nationen werden die Fischbestände bis 2048 zusammenbrechen, wenn nichts gegen die Überfischung unternommen wird. Ohne sie wird der Ozean – der führende Klimaregulator und Sauerstofflieferant der Erde – nicht mehr funktionieren. Den Tod des Ozeans werden wir nicht überleben. Fische sind mehr als eine Eiweissquelle. Fische sind der Atem, der uns mit dem Leben verbindet.

„Sound of Sea“ ist am Ende eine neue Art, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und der Medien zu wecken.

Es ist nicht mehr der Mensch, der mit dem Menschen über die Probleme der Ozeane spricht. In gewisser Weise ist dies der Ozean, der in seiner eigenen Sprache direkt zu uns spricht. Eine Sprache, die wir verstehen, ohne sie jemals gelernt zu haben – ein Notsignal, ein Schrei: ein SOS.

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