Commentary

Abschied von der Bob Barker

Donnerstag, 17 Nov, 2022

Nach dreizehn Jahren treuer Dienste hat sich Sea Shepherd Global schweren Herzens dazu entschieden, unsere legendäre Bob Barker ausser Dienst zu stellen. Kommentar von Captain Peter Hammarstedt.

 

Die Bob Barker 2019 in Vorbereitung auf eine Kampagne. Klicke oder wische nach rechts für mehr Fotos der Bob Barker.
Die Bob Barker während Operation Albacore in Gabun.
Die Bob Barker und ihr Schlauchboot Gemini während Operation Sola Stella in Liberia.
Die Bob Barker und mehrere Schlauchboote während einer Inspektion eines Fischereischiffs in Gabun.
Captain Peter Hammarstedt auf der Brücke der Bob Barker.

Scrolle nach unten, um das Video von Sea Shepherd Global zu sehen, das an das Leben eines ehrwürdigen Schiffs erinnert.

Nachdem sie 1951 ursprünglich als Walfänger gebaut wurde, hat die Bob Barker 71 Jahre auf See verbracht. Bevor sie 2009 von Sea Shepherd übernommen wurde, hatte sie ganz verschiedene Aufgaben. Unter anderem war sie in der Flotte der norwegischen Küstenwache, wurde als Schiff im Ökotourismus und als Tankschiff eingesetzt.

Dank der Grosszügigkeit von Mr. Bob Barker, Fernsehmoderator und Unterstützer von Sea Shepherd, konnte das einstige Walfangschiff in das genaue Gegenteil umgewandelt werden: ein Anti-Walfang-Schiff.

Während sechs Jahren war die Bob Barker wiederholt in der Antarktis im Einsatz, um gegen Japans Walfangflotte vorzugehen. Dabei musste sie viel mitmachen. So wurde sie auch mal zwischen einem 8'000-Tonnen-Fabrikschiff und einem 5'000-Tonnen-Tankschiff eingeklemmt, wobei sie erfolgreich das Auftanken des Fabrikschiffs verhinderte. Auch wenn der Rumpf der Bob Barker dabei stark beschädigt wurde, zwang sie die Walfangflotte so, ihre Saison vorzeitig zu beenden.

Die Bob Barker auf ihrer ersten Anti-Walfang-Kampagne im Februar 2010. Klicke oder wische nach rechts für mehr Fotos der Bob Barker.
Die Bob Barker zwischen einem japanischen Walfangschiff und seinem Tankschiff während Operation Zero Tolerance, 2013.
Die Bob Barker bei der Verfolgung des Wildererschiffs Thunder im Jahr 2015.
Die Bob Barker bricht durch die Wellen.
Die Bob Barker im Südpolarmeer 2014.
Ein Crewmitglied am Bug der Bob Barker im Südpolarmeer.

2015 setzte die Bob Barker den Weltrekord für die längste Verfolgungsjagd in der Geschichte der Seefahrt. Für 110 Tage jagte sie den wohl berüchtigsten Wilderer der Welt, die Thunder, über drei Ozeane. 11'000 Seemeilen wurden zurückgelegt, bis der Kapitän der international gesuchten Thunder schliesslich sein eigenes Schiff versenkte, um Sea Shepherd zu entkommen und Beweise an Bord zu vernichten.

Diese Verfolgungsjagd brachte Sea Shepherd Global nach Westafrika, wo die Bob Barker verschiedenen Regierungen des afrikanischen Kontinents half, dutzende illegale Fangschiffe festzusetzen und somit zahlreiche Meerestiere zu retten.

Die Bob Barker im Golf von Guinea, Westafrika, im Jahr 2017. Klicke oder wische nach rechts für mehr Fotos der Bob Barker.
Vorbereitung auf eine Kampagne.
Die Bob Barker auf der Jagd nach Wilderern während Operation Albacore.
Die Bob Barker.

Aber die Kollisionen und die raue See hinterlassen ihre Spuren. Die veralteten Maschinen und der immer dünner werdende Rumpf sind der Grund, dass die Bob Barker nicht mehr sicher betrieben werden kann. Sea Shepherd Global trägt die Verantwortung für die Sicherheit der Crewmitglieder auf hoher See – und auch für die Sicherheit der Umwelt. Daher wurde die schwere Entscheidung getroffen, die Bob Barker für immer aus dem Verkehr zu ziehen.

Die Kapitäne und die Crewmitglieder, die an Bord der Bob Barker gefahren sind, hängen natürlich besonders an diesem Schiff. Sie war mehr als nur ein Zuhause und ein Arbeitsplatz; für die Tiere, die wir beschützen, bedeutete sie den Unterschied zwischen Leben und Tod. Sie war ein Symbol der Veränderung. Vielen Dank an alle Kapitäne, Crewmitglieder, Freiwilligen und Spender, die das Schiff am Laufen gehalten und sowohl an Land als auch an Deck der Bob Barker für die Meere gekämpft haben.

Wir haben uns in dieser Angelegenheit auch mit Mr. Bob Barkers Team in Verbindung gesetzt, das Verständnis für diese schwere Entscheidung zeigte. Eine Entscheidung, die einfach getroffen werden muss, wenn die Sicherheit und Menschenleben auf dem Spiel stehen.

"Aus Pflicht gegenüber den Tieren, die wir in Zukunft retten müssen und aufgrund unserer Verantwortung gegenüber unseren Spendern, hat sich Sea Shepherd Global dazu entschieden, den Stahl der Bob Barker zu verkaufen. Die Erlöse fliessen direkt in die Kampagnen. So wird ihr Vermächtnis bewahrt und weitergeführt."

Captain Peter Hammarstedt

Da die Bob Barker in ihrem früheren Leben ein ehemaliges Walfangschiff war, hatte sie eine karmische Schuld zu begleichen. Bei Sea Shepherd Global betrachten wir diese Schuld als beglichen.

Hätte Sea Shepherd die Bob Barker nie übernommen, wäre sie bloss ein Schiff wie jedes andere gewesen. Stattdessen erfüllte sie ihre Mission wie keine andere.

Schau dir das Erinnerungsvideo unten an:

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