Langleinen werden im Südpazifik regelmässig für den Fang von Thunfisch eingesetzt. Sie werden aber auch für den Fang von Haien wegen ihrer Flossen verwendet. Langleinen gelten als kritisch, da sie wahllos töten und nicht zwischen der Zielart und jungen, gefährdeten oder vom Aussterben bedrohten Tieren unterscheiden.
Die Langleinen waren jeweils an einem Ende mit einem Messer durchgeschnitten. Die Polizei von Tuvalu vermutete, dass die Langleinen von der Besatzung des Fangschiffs durchtrennt worden waren, um Beweismaterial zu vernichten.
Die Bojen, an denen die Langleinen befestigt waren, wurden etwa 14 Seemeilen vor den Gewässern von Tuvalu entdeckt und von dem Fangschiff Li Hung Nr. 666 ausgesetzt, das sich in einem Hochseekorridor zwischen dem Meeresgebiet von Tuvalu und dem neuseeländischen Nachbargebiet Tokelau befand. Die Hochsee ist ein weitgehend unreguliertes Gebiet in internationalen Gewässern ausserhalb der nationalen Gerichtsbarkeit einzelner Länder.
Die Li Hung Nr. 666 ist schon seit längerer Zeit ein „dunkles Schiff“, d.h. es gibt Lücken in der elektronischen Verfolgung durch das vorgeschriebene Automatische Identifizierungssystem (AIS). Diese Lücken treten häufig in der Nähe von Seegrenzen zu Ländern auf, in denen das Schiff keine Fanglizenz hat.