Operation Apex Harmony - Osttimor

Eine Kampagne zur Stilllegung einer Fischereiflotte, die illegal Haie wildert

Im Spätsommer 2017 traf Sea Shepherds Patrouillenschiff M/V Ocean Warrior in Osttimor ein, um Berichten über eine industrielle Fischfangflotte von fünfzehn Schiffen nachzugehen, die grosse Mengen von Haien fangen. Nach nur zwei Wochen vor Ort konnte die Besatzung die Aktivitäten der Flotte aufspüren, beobachten und dokumentieren sowie Beweise sammeln, die der nationalen Polizei von Osttimor übergeben wurden. Die Operation Apex Harmony - Timor Leste ist eine Kampagne, die den lokalen und internationalen Behörden helfen soll, dem illegalen Abschlachten von Haien durch industrielle Fischereifahrzeuge in den südostasiatischen Meeren ein Ende zu setzen.

Das Problem
100-200 Millionen Haie werden jährlich getötet

Schätzungen zufolge werden jährlich zwischen 100 und 200 Millionen Haie getötet - manchmal als unbeabsichtigter Beifang in Fischernetzen oder bei fehlgeleiteten Haiabschüssen. Die meisten Haie werden jedoch absichtlich wegen ihres Fleisches, ihres Leberöls, ihrer Knorpel, ihrer Haut oder - vor allem - ihrer Flossen gejagt, die für die in den südostasiatischen Ländern weit verbreitete Haifischflossensuppe sehr gefragt sind. Obwohl das Töten von Haien in den Gewässern von Osttimor illegal ist, wurde im Februar 2017 eine Flotte von 15 industriellen Fischereifahrzeugen dabei entdeckt, wie sie tote Haie auf ein Kühlschiff, die Fu Yuan Yu Leng 999, direkt vor der Küste von Vermasse in Osttimor verluden. Die Schiffe wurden kontrolliert und trotz des öffentlichen Aufschreis ohne Geldbussen oder Strafen freigelassen.

Die Mission
Die illegale Ausbeutung von Haien durch industrielle Fischereiflotten stoppen

Im August 2017 machte dieselbe Fu Yuan Yu Leng 999 internationale Schlagzeilen, als sie im Galapagos-Nationalpark mit 300 Tonnen Haifischen angehalten wurde, die sie von vier Langleinenfischereibooten der Unternehmen Hong Long Fisheries and Pingtan Marine Enterprises erhalten hatte. Die Besatzung der Fu Yuan Yu Leng 999 befindet sich jetzt in einem ekuadorianischen Gefängnis. Das Schiff wurde beschlagnahmt und soll verkauft werden. Der Rest der 15-köpfigen Flotte (die zu Hong Long Fisheries and Pingtan Marine Enterprises, beide mit Sitz in China, gehören) durfte weiterhin frei fischen, ausser in Indonesien, wo Pingtan 2014 von der Fischereiministerin Susi Prudjiastuti rausgeschmissen wurde. Als Sea Shepherd davon erfuhr, dass die Flotte mit ihren Thunfischgenehmigungen wieder in den Gewässern von Osttimor unterwegs war, schickte Sea Shepherd die M/V Ocean Warrior vor Ort, um zuhanden der lokalen Behörden verdächtige Aktivitäten zu untersuchen und zu dokumentieren.

Naturschutz mittels Direkter Aktion
Unterstützung der lokalen Behörden bei der Festnahme der Wildererflotte auf frischer Tat

Die Ocean Warrior entdeckte die Flotte von Hong Long Fisheries / Pingtan Marine Enterprises 150 km südlich von Osttimor wie sie mit verankerten Kiemennetzen fischte, die auf bodenbewohnende Arten wie Haie ausgerichtet waren. Sea Shepherd dokumentierte, wie die Schiffe ihre Netze wieder einholten. Der Fang bestand zu 95 % aus Haien und einer Menge zerbrochener Korallen vom Meeresboden. Nachdem diese Beweise der Nationalen Polizei von Osttimor (PNTL - Policia Nacionale Timor-Leste) vorgelegt worden waren, wurde im Morgengrauen des 9. September 2017 eine gemeinsame Operation durchgeführt. Die Ocean Warrior und ihr kleines Schnellboot brachten die PNTL- und Sea Shepherd-Crew an Bord und inspizierten die Flotte.

 

Mehr über die Razzia im Morgengrauen
Ocean Warrior auf Patrouille
Entdeckung weiterer mit illegalen Treibnetzen fischenden Schiffen

Sea Shepherd fand auch eine zweite Flotte von drei Schiffen der Hong Dong Pelagic Fisheries, die illegal in den Gewässern von Osttimor fischte. Obwohl sie über eine Fischereilizenz verfügten, wurden sie dabei erwischt, wie sie von jedem Schiff aus Treibnetze von mehr als 2 x 10 km-Grösse auswarfen. Dies stellt einen eklatanten Verstoss gegen die nach internationalem Recht zulässige Höchstgrenze von 2,5 km dar. Sea Shepherd wird dem Flaggenstaat dieser Schiffe sowie Interpol, CITES, IOTC und anderen relevanten Behörden einen vollständigen Bericht über die Ergebnisse vorlegen.

Operation Apex Harmony
Schluss mit Australiens sinnloser Abschlachtung von Haien

Sea Shepherd hat mit vielen Regierungen auf der ganzen Welt zusammengearbeitet, um die weltweiten Haipopulationen vor einem weiteren Rückgang zu schützen. Besonders erwähnenswert ist unser langjähriges Engagement auf den Galapagos-Inseln in Zusammenarbeit mit der ecuadorianischen Regierung, bei dem wir mehr als eine Million Euro für die Anschaffung eines Patrouillenboots, die Installation von Schiffsidentifizierungssystemen, Schulungen, die Durchsetzung von Gesetzen, ein Team von Flossenspürhunden und rechtliche Unterstützung bei der Strafverfolgung bereitgestellt haben. In Australien hat Sea Shepherd 2014 die Operation Apex Harmony ins Leben gerufen, um nachhaltige Lösungen für Haibiss-Vorfälle zu finden und sich gegen Regierungsprogramme zu wehren, die Haie und andere Meeresbewohner töten, um Zwischenfälle mit Haien einzudämmen.

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