News

Illegaler Fischhandel - Frachtschiff in Liberia festgesetzt

Mittwoch, 02 Jan, 2019

Über Weihnachten hat die liberianische Küstenwache mit der Unterstützung von Sea Shepherd die unter chinesischer Flagge fahrende HAI FENG 823 festgesetzt. Hierbei handelt es sich um ein Kühlschiff, das bereits wegen illegaler Fischerei bekannt war. Das Schiff war gerade dabei, umgeladenen Fisch im Hafen von Monrovia zu entladen.

Die Hai Feng 823 wird durch die liberianische Küstenwache geerntert. Photo: Nicole Schafer / Sea Shepherd
Kapitän der HAI FENG 823 wird von liberianischer Küstenwache befragt. Photo: Nicole Schafer / Sea Shepherd
Fischladung an Bord der HAI FENG 823. Photo: Nicole Schafer / Sea Shepehrd
HAI FENG 823 ausserhalb des Hafens von Monrovia festgehalten. Photo: Nicole Schafer / Sea Shepherd
Kapitän Alistair Allan auf der Brücke der Hai Feng 823. Photo: Nicole Schafer / Sea Shepherd
HAI FENG 823 ausserhalb des Hafens von Monrovia festgehalten. Photo: Nicole Schafer / Sea Shepherd

Fisch wird häufig auf hoher See von Fischereifahrzeugen auf Kühlschiffe umgeladen, manchmal auch, um die Herkunft von illegalen Fängen zu verschleiern.

Die HAI FENG 823 hatte schon früher Umladungen mit zwei bereits festgesetzten Schiffen durchgeführt. Die LIAN RUN wurde am 21. März 2017 von der liberianischen Küstenwache mit der Hilfe von Sea Shepherd wegen Steuer- und Zollbetrug festgesetzt und die SETA 70 wurde am 22. Juli 2011 von der liberianischen Küstenwache wegen Fischen ohne Lizenz in liberianischen Gewässern festgesetzt. Der HAI FENG 823 wurde zudem das Einlaufen in den Hafen von Las Palmas, Gran Canaria, verwehrt.

Die Besatzung der SAM SIMON unterstützte die liberianische Küstenwache beim Entern der HAI FENG 823.

Während der Inspektion überreichte der Kapitän der HAI FENG 823 der Küstenwache einen offiziellen Satz von Dokumenten, die besagten, dass sich 21.409 Kisten mit Fisch an Bord des Schiffes befanden.

Allerdings fand die Küstenwache inoffizielle Papiere im hinteren Teil des Büros versteckt. Die Papiere deuteten darauf hin, dass sich in Wirklichkeit 25.459 Kisten Fisch an Bord des Schiffes befanden. Dies entspricht einer Differenz von über acht Tonnen Fisch.

"Schiffe, die in Steuer- und Zollbetrug verwickelt sind, besitzen oft zwei unterschiedliche Sätze von Papieren. Ein gefälschter Satz zur Vorlage bei den Behörden während der Inspektionen und einen weiteren Satz mit den echten Zahlen, zur Vorlage beim Schiffsunternehmen. Dieser zweite Satz wird vor den Behörden versteckt. Der liberianischen Küstenwache gefälschte Papiere vorzulegen ist in Liberia ein ernstes Verbrechen."

Daniel Ziankahn, liberianischer Verteidigungsminister

Der liberianischen Küstenwache wurde ausserdem eine Vollmacht aus Sierra Leone vorgelegt, welche der HAI FENG 823 den Export von 24.000 Kisten Fisch erlaubte, die angeblich in den Gewässern von Sierra Leone umgeladen wurden. Das bedeutet, dass die Menge an Fisch, den die HAI FENG 823 transportierte, über der von Sierra Leone genehmigten Menge lag.

Die HAI FENG 823 wurde wegen Verdacht auf Täuschung eines Beamten der liberianischen Küstenwache durch die Vorlage gefälschter Dokumente und wegen Verstosses gegen das Steuer- und Zollgesetz von Liberia festgesetzt.

"Kühlschiffe tragen massgeblich zur illegalen Fischerei bei, da sie von kriminellen Betreibern dazu eingesetzt werden, die Herkunft illegaler Fänge zu verschleiern. Auf diesen sogenannten Reefern kann legaler Fang mit illegalem Fang gemischt werden, wodurch es unmöglich ist, die Herkunft des Fisches zu bestimmen. Das ist einfacher als Geldwäsche. Ein wichtiger Teil im Kampf gegen die illegale Fischerei ist daher, den dubiosen Betreibern das Einlaufen in Häfen zu verwehren. Die Festsetzung der HAI FENG 823 sendet eine klare Botschaft, dass die liberianischen Häfen für den illegalen Fischhandel gesperrt sind."

Alistair Allan, Kapitän der SAM SIMON
Teilen
Wir brauchen deine Unterstützung

Handle jetzt für die Ozeane!