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Zwei Grinds an einem Tag auf den Färöern – ein Wal während Geburt getötet

Montag, 07 Jul, 2025

WARNUNG: DIE FOLGENDEN BILDER KÖNNEN EVENTUELL VERSTÖREND SEIN

 

Sea Shepherd hat bestätigt, dass am 5. Juli auf den Färöern innerhalb weniger Stunden zwei separate Grindwaljagden stattfanden, bei denen 95 Wale getötet wurden, darunter Jungtiere und vier trächtige Weibchen. Eine der Wale war gerade dabei zu gebären, als die Herde an den Strand getrieben und getötet wurde.

Schnellboote treiben die Gruppe von Grindwalen in Richtung des Tötungsstrands in Bøur. Foto: Sea Shepherd.
Eine ganze Gruppe von Grindwalen, darunter auch trächtige Weibchen, wird am Strand von Bøur getötet. Foto: Sea Shepherd.
Geschlachtete Grindwale, die an Schnellbooten festgebunden sind, während sie auf ihre Verarbeitung warten. Foto von Sea Shepherd.

Diese Jagden, bekannt als „Grindadráp“ oder „Grinds“, fanden nur wenige Tage nach einer aussergewöhnlichen Rettungsaktion im nahe gelegenen Island statt, wo Freiwillige und Rettungskräfte erfolgreich mehr als 60 an einem nördlichen Strand gestrandete Grindwale retteten. Der Kontrast könnte nicht grösser sein.

Die erste Jagd am 5. Juli fand auf der Insel Suðuroy ohne öffentliche Bekanntmachung statt. Als Sea Shepherd durch lokale Anti-Walfang-Verbündete davon erfuhr, war die Jagd bereits vorbei und 40 Wale waren tot, darunter eine unbekannte Anzahl von Jungtieren und ungeborenen Kälbern.

Später am selben Tag wurde eine zweite Jagd in Bøur gestartet. Die Crew von Sea Shepherd war vor Ort und dokumentierte, wie 51 Grindwale an Land getrieben und getötet wurden, darunter 6 Jungtiere und 4 trächtige Weibchen (wir beziehen die 4 ungeborenen Grindwale in die endgültige Zählung mit ein). Ein Wal war während der Treibjagd gerade dabei, zu gebären – ein Moment tiefen Leidens, der von Sea Shepherd dokumentiert wurde.

„Diese ungeborenen Kälber haben nie das Meer gesehen, hatten nie die Chance zu leben. Das war nicht nur der Verlust einzelner Individuen – es war die Auslöschung ganzer Familienlinien.“

Ein Mitglied der Sea Shepherd-Crew bei der zweiten Jagd in Bøur.
Eine weibliche Grindwalkuh, die während der Geburt getötet wurde. Das Neugeborene wird als „für den Verzehr ungeeignet“ im Müll entsorgt. Foto: Sea Shepherd.
Kräne, die zum Herausheben der toten Grindwale aus dem Wasser verwendet wurden. Foto von Sea Shepherd.
Grindwale werden im Hafen von Bøur zerlegt. Foto: Sea Shepherd.
Geschlachtete Grindwale im Hafen von Bøur. Foto: Sea Shepherd.

Mit diesen beiden Jagden steigt die Gesamtzahl der Grind-Jagden auf den Färöern im Jahr 2025 auf vier, bei denen 395 Grindwale getötet wurden.

Der Zeitpunkt ist besonders bedauerlich nach der Massenstrandung am 21. Juni in Ólafsfjörður, Island. Dort sprangen Anwohner und Rettungskräfte in das eiskalte Wasser, um jeden einzelnen Wal zu retten, und zeigten damit, dass eine andere Beziehung zu diesen intelligenten Meeressäugern möglich ist.

Sea Shepherd fordert weiterhin die färöische Regierung auf, den Grindadráp zu beenden, und appelliert an die schweigende Mehrheit der färöischen Bürger und Bürgerinnen, die diese Jagden ablehnen, sich öffentlich zu äussern. Ohne Druck aus der Bevölkerung wird es keine Veränderung geben.

Verfolge hier die Live-Updates der Kampagne.

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