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Zwei Buckelwale im Netz gefangen

Dienstag, 31 Aug, 2021

Gabunischer Minister nimmt nach erschreckenden Aufnahmen von zwei Buckelwalen in einem Fischernetz an Patrouille teil.

 

Am 4. August überflog eine Drohne von Sea Shepherd ein Ringwadennetz, das ein europäisches Fischereifahrzeug um einen Thunfischschwarm ausgelegt hatte. Dabei konnten erschreckende Bilder von zwei Buckelwalen innerhalb des Netzes eingefangen werden, die versuchten, sich zu befreien.

Obwohl das Schiff wiederholt aufgefordert wurde, das Netz zu öffnen, kämpften die Buckelwale über eine Stunde lang verzweifelt darum, zu entkommen.


Die Drohne wurde von Sea Shepherds Schiff Bob Barker aus gesteuert, das derzeit im sechsten Jahr in Folge in den Gewässern Gabuns patrouilliert. Im Rahmen der Partnerschaft mit den gabunischen Behörden werden Fischereifahrzeuge mit einer Fanglizenz in Gabuns Hoheitsgewässern überprüft, um die Einhaltung der Gesetze sicherzustellen.

Ein Buckelwal kämpft im Ringwadennetz.

Als Operation Albacore – die Kampagne zur Beendigung illegaler, unregulierter und undokumentierter Fischerei in den Gewässern Gabuns – im Jahr 2015 begann, berichteten Fischereibeobachter regelmässig von Ringwadenschiffen, die Wale und Walhaie als lebende Lockmittel nutzten. Dabei wurden die Tiere absichtlich mit Netzen umschlossen, um so auch die Thunfische, die sich um sie sammeln, zu fangen.

Aufgrund dessen verbot die gabunische Regierung, unter der Führung des Fischereiministers Biendi Maganga-Moussavou, diese Praxis. Die Ringwadenfischer wurden dazu verpflichtet, die Netze sofort zu öffnen, wenn sich Wale oder Walhaie darin befinden – selbst wenn dies den Verlust eines Thunfischfangs bedeutet.

"Auch wenn die beiden gefährdeten Buckelwale letztlich freigelassen wurden, verringert jede Minute zusätzlichen Stresses die Überlebenschancen nach der Befreiung."

Kapitän Peter Hammarstedt, Kampagnen-Direktor von Sea Shepherd
Sea Shepherds Schlauchboot und die Pont Saint Louis. Foto Youenn Kerdavid/Sea Shepherd.

Bei der Ringwadenfischerei wird ein grosses Netz ringförmig um einen Fischschwarm ausgelegt. Anschliessend wird das Netz am unteren Ende zusammengezogen und verschlossen.

Minister Biendi Maganga-Moussavou spricht mit Kapitän Peter Hammarstedt über Operation Albacore. Foto Youenn Kerdavid/Sea Shepherd.

Als Minister Maganga-Moussavou das erschütternde Bildmaterial gezeigt wurde, beschloss er, sich einige Tage den gabunischen Fischereiinspektoren, Umweltschutzbeamten, Marinesoldaten und der Sea-Shepherd-Crew an Bord der Bob Barker für die Patrouillen anzuschliessen.

"Die Praktiken der Flotte von Ringwadenschiffen wollte ich mir mit eigenen Augen ansehen. Gleichzeitig wollte ich ein deutliches Zeichen setzen, das illegale Fischereiaktivitäten in den Gewässern von Gabun nicht toleriert werden. Ich bin über 190 Kilometer von Libreville bis zur Seegrenze mit dem Nachbarland São Tomé und Príncipe auf See gefahren, um zu zeigen, dass die Regierung Gabuns jeden Quadratkilometer ihrer Hoheitsgewässer überwacht und das Operation Albacore meine volle Unterstützung und die des Staatschefs Ali Bongo Ondimba hat."

Minister Maganga-Moussavou

Minister Maganga-Moussavou hat zudem entschieden, Strafen gegen das Schiff zu verhängen, das sich geweigert hatte, seine Netze zu öffnen.

Minister Biendi Maganga-Moussavou inspiziert die Ladung eines Ringwadenschiffs. Foto Youenn Kerdavid/Sea Shepherd.

"Die Veröffentlichung dieses schockierenden Bildmaterials, die Strafe gegen das Schiff und meine eigene Teilnahme an der Patrouille werden eine abschreckende Wirkung auf zukünftige illegale Handlungen haben."

Minister Maganga-Moussavou
Minister Biendi Maganga-Moussavou sieht sich Aufnahmen der Buckelwale an, die sich in einem Fischernetz verfangen haben. Foto Youenn Kerdavid/Sea Shepherd.
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