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Grosser Sieg gegen die illegale Fischerei: Die gambische Marine setzt acht Trawler fest

Montag, 25 Mär, 2024

In einem entscheidenden Schlag gegen die illegale Fischerei hat die gambische Marine - mit Unterstützung des Sea Shepherd-Schiffs Age of Union - acht industrielle Trawler vor der Küste Gambias wegen schwerer Verstösse gegen die Fischereigesetze festgenommen.

Vier der festgesestzten Trawler im Hafen von Banjul. Foto von Sea Shepherd Global.
Approaching Hai Hao 2 for boarding and arrest. Photo by Alice Gregoire/Sea Shepherd Global.
Gambische Behörden bei der Überprüfung von Papieren auf der Brücke der Zherui 100612. Foto von Alice Gregoire/Sea Shepherd Global.
Ein Matrose der gambischen Marine an Bord des festgesetzten Trawlers. Foto von Alice Gregoire/Sea Shepherd Global.
Die festgesetzte Majilac3. Foto von Claire Foster/Sea Shepherd Global.
An Bord der Majilac3 gefundener Rhinobatidae. Foto von Claire Foster/Sea Shepherd Global.
Festgestzte Trawler in Gambia. Foto von Claire Foster/Sea Shepherd Global.
Vier der festgesestzten Trawler im Hafen von Banjul. Foto von Sea Shepherd Global.
Razzia der gambischen Marine gegen die Majilac 5. Foto von Alice Gregoire/Sea Shepherd Global.
Die Age of Union auf Patrouille vor der Küste von Gambia. Foto von Alice Gregoire/Sea Shepherd Global.

Am 8. März wurden bewaffnete maritime Abwehreinheiten der gambischen Marine von der Age of Union aus eingesetzt, um acht industrielle Trawler wegen schwerer Fischereiverstösse wie Fischfang innerhalb geschützter Gewässer, Fischfang ohne gültige Lizenz, Verwendung von zu kleinen Maschenöffnungen und Falschmeldungen von Fängen festzusetzen.

Die Serie von Festsetzungen ereignete sich innerhalb eines 24-Stunden-Zeitraums, als die Marinesoldaten eine koordinierte Razzia durchführten, die auf wochenlangen Ermittlungen des Verteidigungsministeriums basierte.

Während der Razzia wurden die Fischereischiffe Majilac 03, Majilac 05, Majilac 06, Majilac 07, Zherui 100612, Hao Yun 1, Hao Yun 2 and Hai Hao 2 auf frischer Tat ertappt und werden derzeit im Hafen von Banjul festgehalten.

Alle acht Trawler wurden wegen schwerwiegender Vergehen gegen die geltenden Fischereigesetze aufgegriffen, u. a. das Fischen in geschützten Gewässern, das Fischen ohne gültige Lizenz, die Verwendung von zu kleinen Maschenweiten und die falsche Angabe von Fangmengen. Sieben von ihnen fischten in einer Vorrangzone, die ausschliesslich der Kleinfischerei vorbehalten ist, vier verwendeten Netze mit zu kleinen Maschenweiten.

„Die Anforderungen an die Maschenweite setzt Gambia ein, damit sichergestellt ist, dass zu kleine Fische und Jungfische wieder entkommen können, falls sie in die Netze gelangen. Dies sorgt dafür, dass Fischpopulationen erhalten bleiben und der Überfischung entgegengewirkt wird. Die Patrouillen auf See sind allerdings unverzichtbar, denn nur so ist gewährleistet, dass die Vorgaben eingehalten werden und industrielle Schleppnetzfischer den Schutzgebieten fernbleiben.“

Sergio Carlos, Kapitän der Age of Union.

Die Gewässer Gambias sind besonders artenreich, da dort der nährstoffreiche Gambia-Fluss in den Kanarischen Strom mündet. Die Lebensgrundlage von über 300'000 Einheimischen ist direkt oder indirekt von der lokalen Fischerei abhängig. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) geht aber mittlerweile davon aus, dass mehr als 46 % der bewerteten Fischbestände im östlichen Mittelatlantik unter Überfischung leiden.

Sardinen und andere Arten sind von entscheidender Bedeutung für die Einheimischen, weshalb die Regierung eine zwölf Seemeilen grosse Vorrangzone einführte, um die von Kleinfischern genutzten Gewässer zu erhalten. Industrielle Trawler kommen jedoch regelmässig in Küstennähe und das Verteidigungsministerium erhält oft Berichte von Kleinfischern über Trawler, die in Sperrzonen fischen. Die Populationen der Sardinen nehmen auch aufgrund dieser täglichen Übergriffe rapide ab, da industrielle Trawler weit mehr Fisch fangen als die Fischer in ihren Paddelkanus.

Keines der festgesetzten Schiffe übermittelte seine Position mithilfe seines automatischen Identifikationssystems, einem obligatorischen Transponder, der es den Strafverfolgungsbehörden ermöglicht, die Bewegungen der Schiffe zu verfolgen.

"Sea Shepherd unterstützt die Massnahmen der gambischen Regierung, welche entschlossen gegen industrielle Trawler vorgeht, die Gesetze umgehen, in geschützten Gebieten fischen und die Lebensgrundlagen lokaler Gemeinschaften gefährden. Seit den Festsetzungen berichten unser Kapitän und die Besatzung, dass alle anderen Trawler sich ausserhalb der Vorrangzone aufhalten, während die gambische Marine das Gebiet weiterhin von der Age of Union aus überwacht."

Peter Hammarstedt, Kampagnendirektor von Sea Shepherd
Gambische Kanus, die bei der Kleinfischerei zum Einsatz kommen. Foto von Sea Shepherd Global Photo by Sea Shepherd Global.

Operation Gambian Coastal Defense ist eine einzigartige Partnerschaft mit der Regierung von Gambia, die 2019 begann, um gemeinsame Patrouillen auf See zur Bekämpfung der illegalen, unregulierten und undokumentierten Fischerei (IUU-Fischerei) durchzuführen. Seit 2016 arbeitet Sea Shepherd in Partnerschaft mit den Regierungen von Gabun, Liberia, Sierra Leone, São Tomé und Príncipe, Tansania, Benin und Namibia zusammen, um die IUU-Fischerei zu bekämpfen. Den afrikanischen Küsten- und Inselstaaten werden zivile Hochseepatrouillenboote zur Verfügung gestellt, mit denen die Behörden Fischereivorschriften und Naturschutzgesetze in ihren Hoheitsgewässern durchsetzen können. Bislang haben diese einzigartigen Partnerschaften zur Festsetzung von 96 Schiffen wegen illegaler Fischerei und anderer Fischereivergehen geführt.

Sieh dir das Video unten der Festsetzung der Trawler an!

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