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Südpazifik: Neue Partnerschaft mit Tuvalu

Mittwoch, 10 Mai, 2023

Sea Shepherd Global und die Regierung von Tuvalu haben eine historische Absichtserklärung (Memorandum of Understanding – MoU) unterzeichnet. Damit hat sich Sea Shepherd bereit erklärt, ein Schiff in den südpazifischen Inselstaat zu entsenden. Das Schiff wird die Strafverfolgungsbehörden bei der Bekämpfung der illegalen, undokumentierten und unregulierten Fischerei (IUU-Fischerei) durch Seepatrouillen unterstützen.

Gemäss dem von Simon Kofe (Justiz-, Kommunikations- und Aussenminister) unterzeichneten MoU wird die Allankay eine Polizeieinheit aus Tuvalu an Bord nehmen, die befugt ist, illegale Fischereifahrzeuge in den Hoheitsgewässern von Tuvalu zu entern, zu inspizieren und festzusetzen.

Im Jahr 2021 sprach Minister Kofe zu den Delegierten der Klimakonferenz COP26. Während seiner Rede stand er knietief im Wasser auf einem Podium im Pazifischen Ozean, um die Bedrohung durch den steigenden Meeresspiegel für die Länder des Südpazifiks zu veranschaulichen.

Die illegale Fischerei stellt auch für Tuvalu eine Bedrohung dar, da mehr als 50 % der Wirtschaft von der Fischerei abhängen.

In den letzten Jahren haben Satellitenbilder die Anwesenheit von „getarnten“ Fangschiffen in den Gewässern von Tuvalu ans Licht gebracht. Diese Schiffe übermitteln ihre Position nicht über das vorgeschriebene Schiffstracking, um sich so der Überwachung und Kontrolle zu entziehen und illegal zu fischen.

"Der Einsatz der Allankay wird es der Regierung von Tuvalu ermöglichen, diese Informationen in die Tat umzusetzen, da das Schiff über die nötige Reichweite und Ausdauer verfügt, damit die Strafverfolgungsbeamten an Bord das gesamte Seegebiet von Tuvalu kontrollieren können. Wir wissen, dass es dort draussen Betreiber gibt, die illegal fischen. Wir sind stolz darauf, dass wir die notwendige Plattform bieten können, um diese Kriminellen festzunehmen und nach Funafuti zu bringen, wo sie sich vor Gericht verantworten müssen."

Peter Hammarstedt, Kampagnendirektor von Sea Shepherd Global.

Botschafter Shivshankar Nair (Abgesandter der Regierung von Tuvalu für die Ozeane, den Klimawandel und das Commonwealth) kontaktierte Sea Shepherd Global, nachdem er von den Erfolgen des Naturschutzes im zentralafrikanischen Gabun erfahren hatte, wo Sea Shepherd Global seit sieben Jahren mit der Regierung zusammenarbeitet.

Sea Shepherd Global ist dankbar, dass Professor Lee White, Gabuns Minister für Wälder, Ozeane, Umwelt und Klimawandel, den Kontakt zu Botschafter Nair ermöglichte.

Der innovative Ansatz, Ländern, die den politischen Willen haben, die illegale Fischerei zu bekämpfen, Unterstützung in Form von Schiffen anzubieten, passe sehr gut zur dynamischen Führung von Minister Kofe in Naturschutzfragen, stellte Botschafter Nair fest.

Seit 2016 arbeitet Sea Shepherd Global mit Regierungen auf dem gesamten afrikanischen Kontinent zusammen. Acht Partnerschaften sind daraus entstanden: Gabun, Liberia, Tansania, Gambia, Benin, São Tomé und Príncipe, Sierra Leone und Namibia. Diese Zusammenarbeit führte zur Festsetzung von 85 Schiffen wegen illegaler Fischerei und anderer Fischereiverbrechen.

„Sea Shepherd Global ist nun auch im Südpazifik präsent. Wir wissen, dass diese Art der Zusammenarbeit funktioniert und kennen die Auswirkungen dieser Patrouillen. Dort, wo wir arbeiten, ist die illegale Fischerei weitgehend eliminiert worden. Wir sind stolz darauf, die Regierung von Tuvalu in ihrem Kampf gegen die illegale Fischerei zu unterstützen“, sagte Alex Cornelissen, CEO von Sea Shepherd Global.

Die Allankay wird der Regierung von Tuvalu kostenlos zur Verfügung gestellt.

Minister Kofe spricht vor den Delegierten der COP26-Klimakonferenz 2021 (Foto: Ministerium für Justiz, Kommunikation und auswärtige Angelegenheiten von Tuvalu)
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