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Trächtige Grindwale und Kälber bei Jagd auf den Färöern abgeschlachtet
Freitag, 13 Jun, 2025
Sea Shepherd hat bestätigt, dass die Zahl der Todesopfer des gestrigen Grindadráps (Grindwaljagd) auf den Färöer-Inseln 246 Individuen erreicht hat und damit weit über der ursprünglichen Schätzung der Walfänger von 100 liegt. Darunter waren mindestens 30 trächtige Weibchen, deren ungeborene Kälber in den Körpern ihrer Mütter ersticken mussten und später in Müllcontainern entsorgt wurden.
Die Sea Shepherd Besatzungen vor Ort dokumentierten eine Tötung, die weitaus länger und chaotischer war als offiziell zugegeben. Während in öffentlichen Erklärungen behauptet wurde, die Jagd habe nur 15 Minuten gedauert, zeigen die Aufnahmen von Sea Shepherd, dass das Gemetzel mehr als 30 Minuten dauerte - nicht eingerechnet die Stunde, in der die Walgruppe in die seichten Gewässer des Tötungsstrandes in Leynar gejagt und terrorisiert wurde.
Bei mehreren Grindwalen wurden Verletzungen beobachtet, die auf den Schlag mit einer Schiffsschraube zurückzuführen sind.
Viele der jüngsten Opfer - Neugeborene und Jungtiere - gelten nicht als essbar und werden daher in der offiziellen Tötungsstatistik nicht berücksichtigt, obwohl sie getötet und während des Prozesses weggeworfen werden. Insgesamt wurden bisher 64 Jungwale bestätigt, aber die tatsächliche Zahl dürfte noch höher sein, da ein Schlachtort noch nicht bekannt ist (die Gruppe war so gross, dass die Körper aufgeteilt und an mindestens drei verschiedene Orte zur Schlachtung gebracht werden mussten).
"Diese Dokumentation wird uns als wichtiges Beweismittel dienen, wenn wir mit internationalen und nationalen politischen Entscheidungsträgern sprechen. Aber vielleicht noch wichtiger ist, dass sie für die guten Menschen auf den Färöern gedacht ist, die sich dem Grind schweigend widersetzen - weil es einfacher ist, nicht aufzumucken. Welche stolze Jagdpraxis erlaubt es, dass Mütter und Babys in grosser Zahl abgeschlachtet werden? Wer hat das nötig? Bitte, schweigt nicht. Sagt Nein dazu. Der Ozean und die Wale brauchen euch, dass ihr eure Stimme erhebt."
Valentina Crast, Färöer-Kampagnenleiterin von Sea Shepherd
Sea Shepherd dokumentiert weiterhin die Folgen des Vorfalls, einschliesslich der nicht verfolgten Bewegung mehrerer Transportfahrzeuge, die vermutlich weitere Kadaver zu einem unbekannten Schlachtort bringen.
Dieser Vorfall gibt erneut Anlass zu ernster Besorgnis über die Grausamkeit, den Mangel an Transparenz und die ökologische Missachtung der sog. Grindadráp-Tradition. Sea Shepherd fordert sofortigen internationalen Druck, um diese Massentötungen zu stoppen und die färöische Regierung aufzufordern, den zunehmenden Aufschrei im In- und Ausland anzuerkennen.
Verfolge die Updates unserer Crew auf den Färöer-Inseln hier.