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Kleine Krebstiere im Kampf für den Planeten

Freitag, 09 Dez, 2022

Krill gehört zu den Schlüsselarten des sensiblen Ökosystems der Antarktis. Die kleinen Krebstiere bilden nicht nur eine Hauptnahrungsquelle für dort lebende Wale, Pinguine und Robben, sondern sorgen durch ihr Fressverhalten auch für eine Linderung des Klimawandels.

Pinguine in der Antarktis. Foto von Barbara Veiga/Sea Shepherd.

Warum Krill so wichtig ist

Der Antarktische Krill, auch bekannt als Euphausia superba, ist der unerkannte Held des antarktischen Ökosystems. Trotz ihrer geringen Grösse machen die winzigen, garnelenartigen Krustentiere einen sehr grossen Teil der Biomasse des Planeten aus. Im Sommer ernähren sie sich von Phytoplankton an der Wasseroberfläche, im Winter fressen sie die Algen, die an der Unterseite von Eisschollen wachsen. Sobald ihr Magen voll ist, sinken sie in die Tiefen des kalten Meerwassers zurück und scheiden den aufgenommenen Kohlenstoff in Form von Kot wieder aus. Dadurch sinkt der nun gebundene Kohlenstoff auf den Meeresboden. Diesen Vorgang wiederholen sie über den Lauf ihres Lebens zahlreiche Male und filtern im Südpolarmeer so 23 Millionen Tonnen an Kohlenstoff aus der Atmosphäre – das ist ungefähr so viel Kohlenstoff, wie von 35 Millionen treibstoffbetriebenen Autos ausgestossen wird. (11)

Krill ist zudem eine der Hauptnahrungsquellen für die tierischen Bewohner der Antarktis. Um es auf den Punkt zu bringen: Ohne den Krill würde das empfindliche Ökosystem der Antarktis zusammenbrechen. Sein Verlust und die Konsequenzen davon sind nicht auszudenken.

Antarktischer Krill. Foto von Uwe Kils (Creative Commons Lizenz).

„Man denkt vielleicht: ‚Krill – wie langweilig.‘ Aber kein Krill bedeutet auch kein Essen für Seevögel und Säugetiere in der Antarktis. Kein Krill bedeutet auch den Verlust eines grossen Helfers für die Bindung von schädlichem Kohlenstoff. Antarktischer Krill ist zwar klein, aber er spielt eine lebenswichtige Rolle für den Erhalt des Ökosystems im Südpolarmeer."

Nicole Bransome, The Pew Charitable Trusts

Krill deckt 96 % des Kalorienbedarfes für folgende Seevögel und Säugetiere auf der antarktischen Halbinsel (1):

* Bartenwale, wie Blauwale, Finnwale, Seiwale, Zwergwale und Buckelwale konsumieren jährlich zwischen 34 Millionen und 43 Millionen Tonnen an Krill aus dem Südpolarmeer.

* Zwar fressen alle Pinguinarten Krill, aber er bildet einen besonders wichtigen Bestandteil der Ernährung von Kaiserpinguinen, Eselspinguinen, Zügelpinguinen, Adeliepinguinen, Goldschopfpinguinen und Felsenpinguinen – jede dieser Arten verzehrt im Durchschnitt ein Kilogramm pro Tag. Die Zügelpinguine auf den Südlichen Sandwichinseln fressen 4'000 Tonnen und die Adeliepinguine der Südlichen Orkneyinseln fressen sogar 9'000 Tonnen an Krill und Fischlarven pro Saison, während sie ihre Jungen grossziehen.

* Antarktische Seebären, Rossrobben, Seeleoparden und vor allem Krabbenfresser verzehren 50 bis 150 Millionen Tonnen jedes Jahr.

* verschiedene Arten von Albatrossen, Sturmvögel und anderen Seevögel

* zudem auch einige Arten an Tintenfischen und Fischen (unter anderem Eisfische)

Und trotzdem ist der Krill in der Antarktis bereits jetzt bedroht – und es wird immer schlimmer.

Einzeln gesehen mögen sie zwar winzig sein, aber es gibt insgesamt schätzungsweise 400 Millionen Tonnen an Krill im Südpolarmeer. (2) Das mag nach einer grossen Menge klingen, aber seit den 1970ern hat sich die Menge an Krill in unseren Weltmeeren um 80 % verringert (4).

Der Klimawandel sorgt für das Schmelzen der Polkappen – und eine Verringerung der Eisflächen. Wir kennen schon die Bilder von Eisbären, welche die langen Strecken zwischen den Eisbergen nicht mehr schwimmen können und auch Pinguinkolonien produzieren aufgrund der steigenden Temperaturen immer weniger Nachwuchs. Was man aber nicht sieht, sind die Konsequenzen der Temperaturen auf die Krillpopulationen des Südpolarmeers. Schon jetzt hat das schmelzende Eis einen Einfluss auf die Krebstiere, die in der Antarktis ihre Eier legen und sich im Winter dort ernähren müssen. Die Temperatur steigt Jahr um Jahr immer weiter – die Konsequenzen für den Krill werden immer extremer. Der Krill ist einer der grossen Einflüsse auf den Klimawandel, aber auch eines seiner ersten Opfer.

Eine Krabbenfresser-Robbe in der Antarktis. Foto von Simon Ager/Sea Shepherd.

Und trotzdem konsumieren Menschen heute mehr Krill als je zuvor – und die Nachfrage steigt stetig.

Vor allem Russland und südostasiatische Länder haben eine Geschichte mit dem Verzehren von Krill. Er wird zum Beispiel frittiert in traditionellen japanischen Gerichten (okiami) gegessen oder in den Philippinen fermentiert, zerkleinert und als Garnelenpaste (Bagoong alamang) verkauft. Auch als Zutat in Fischsauce kann man den Krill auf der Liste der Inhaltsstoffe finden.

Aber über die letzten zwei Jahrzehnte hinweg findet Krill besonders in der Aquakultur seine Verwendung – oder in Nahrungsergänzungsmitteln. Beides hochlukrative Branchen, die immer mehr Zuspruch erhalten.

Die Nachfrage nach Fisch steigt weltweit und auch die Fischbestände sind überfischt. Krill wird deshalb oft als Zusatz zur Fütterung für Zuchtfische benutzt, besonders für Lachs. Konsumenten, die denken, dass sie Wildbestände dadurch beschützen, indem sie Fisch aus Zuchten essen, ist nicht bewusst, dass sie dadurch trotzdem den Fischen und dem Krill in den Ozeanen schaden.

Seit den frühen 2000ern werden von der Krill-Industrie verstärkt hauptsächlich Konsumenten in den westlichen Ländern angesprochen, die nach einer „reinen“ Alternative zu Ergänzungsmitteln aus Fischöl und Omega-3-Fettsäuren suchen. Die Industrie für Nahrungsergänzungsmittel erlebt einen stetigen Zuwachs und der Markt für Ergänzungsmittel aus Krillöl wird in den kommenden Jahren vermutlich weiter ansteigen.

Da die Industrie ihre Absatzmöglichkeiten erweitert, findet man Krill auch in Fischködern und in Trockenfuttermitteln für Tiere, inkl. Aquarienfische.

Sea Shepherd entdeckte die Krill-Fangschiffe bei einer Anti-Walfang-Kampagne in der Antarktis

2013 schlug Sea Shepherd Alarm, als unsere Crew im Südpolarmeer bei der Jagd nach Japans Walfängern auf riesige Krill-Fangschiffe stiess. Der Verlust von Krill in den antarktischen Gewässern kann potentiell mehr Schaden für die Wale anrichten als selbst die japanischen Harpunenschiffe.

"Die Dezimierung von Krill wird schlussendlich alle Tiere der Antarktis treffen, auch Vögel und Fische. Auch der Bestand der Grosswale wird sich nicht mehr erholen können.“

Kommentar von Sea Shepherd aus dem Jahr 2013.

Krill-Fang in der Antarktis

Fischerei in der Antarktis ist wegen der extremen Bedingungen herausfordernd und teuer. Da Krill aber in grossen Schwärmen mit bis zu 30'000 Tieren pro Kubikmeter Wasser lebt, ist er für Fangschiffe leichte Beute.

Auch die Krill-Fischerei in der Antarktis unterliegt der Aufsicht der Kommission für die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR), die 1982 gegründet wurde. Zwar legte sie in den 1990ern „vorbeugende Fanggrenzen“ fest, um die Überfischung von Krill zu verhindern, doch diese sind mittlerweile schon lange veraltet (die letzte Studie stammt aus dem Jahr 2006). Die Fangquoten werden zudem von Wissenschaftlern kritisiert, da sie den fortschreitenden Klimawandel und die technischen Fortschritte in der Fischerei nicht berücksichtigt haben.

Durch die Klimaerwärmung und die damit einhergehenden Veränderungen im antarktischen Eis, können Fangschiffe nun auch in Regionen fischen, die vorher mit Eis bedeckt waren. Dadurch werden Fanggrenzen laut einer Studie heute viel schneller erreicht, als noch in den letzten fünf Jahren. (7)

Neben „effizienteren Fangmethoden“, durch welche riesige Mengen an Krill auf einmal eingesaugt werden können, schaden die Fänger auch der Umwelt und den Meereslebewesen der Antarktis, die ungewollt in den Weg dieser Fangschiffe geraten und verenden. Erst im vergangenen Januar starb ein Buckelwal nachdem er sich in den Netzen eines norwegischen Krillfängers verfangen hatte. Die gleiche Firma ist verantwortlich für den Tod von drei Jungtieren im vergangenen Jahr. (8)

Die Anwesenheit industrieller Fangschiffe zerstört dieses einst so unberührte Ökosystem durch Emissionen, Öllecks, den Verlust oder die Entsorgung von tödlicher Fischereiausrüstung, das Einführen invasiver Spezies durch Biobewuchs der Schiffe und die Effekte von illegaler, undokumentierter und unregulierter Fischerei (IUU-Fischerei).

Wale in der Antarktis mit der M/Y Steve Irwin im Jahr 2010. Foto von Barbara Veiga/Sea Shepherd.

Die grossen Fische in der Krillfischerei der Antarktis

Norwegen steht an der Spitze des weltweiten Marktes für Krillfischerei. Für mehr als die Hälfte davon zeichnet sich eine einzige Firma aus: Aker BioMarine gehört dem norwegischen Milliardär Kjell Inge Røkke. Der Krillfang ist aber nicht die einzige Einnahmequelle von Aker BioMarine. Die Firma macht ihren Profit mit Aktivitäten in der Öl- und Gasindustrie, im Baugewerbe, in mariner Biotechnologie und Stromgewinnung. Neben Norwegen gab es noch andere Länder, die im vergangenen Jahrzehnt in antarktischen Gewässern fischten, unter anderem China, Südkorea, Japan, Russland, Ukraine, Polen und Chile. (3)

Südkorea meldet stetig neue Schiffe an. China hat nicht nur seine Fangzahlen von 50'423 Tonnen im Jahr 2019 auf 118'353 Tonnen im Jahr 2020 mehr als verdoppelt, sondern auch das weltgrösste Fangschiff für Antarktischen Krill in Auftrag gegeben. Das Schiff soll 2023 das erste Mal in See stechen. Auch die berüchtigte chinesische Fischereifirma Pingtan Marine plant, in die Krillindustrie einzusteigen. Erst letztes Jahr deckte Sea Shepherd die Aktivitäten ihrer Tintenfischfangflotte bei den Galapagos-Inseln auf (siehe Video).

Russland, das in den 1980er Jahren unter der Sowjetunion die Krillfischerei in der Antarktis dominierte, hat ebenfalls über 600 Millionen Euro in die Krillfischerei investiert und fünf neue, schwergewichtige Fangschiffe in Auftrag gegeben. (7) Das ist beunruhigend, denn alle Entscheidungen der CCAMLR müssen einstimmig von ihren Mitgliedern genehmigt werden, und Russland hat seit 2017 gemeinsam mit China stets sein Veto gegen alle neuen Meeresschutzgebiete in der Antarktis eingelegt, die die Krillfischerei in irgendeiner Weise betreffen würden. Im November 2022 haben sie es auf der Jahrestagung der CCAMLR erneut getan und darauf bestanden, dass es im eigenen Interesse der Krillfischerei-Industrie sei, sich selbst auf nachhaltige Weise zu bewirtschaften.

Schutzmassnahmen greifen zu kurz

Bis jetzt gibt es eine freiwillige Übereinkunft, in Kraft gesetzt von der CCAMLR. In dieser haben einige, aber nicht alle Krillfänger versprochen, bestimmte, aber nicht alle Regionen, während bestimmter Zeiten zu meiden, in denen das Ökosystem besonders sensibel ist. Diese Übereinkunft wird mittlerweile stark infrage gestellt, da sie weder kontrolliert noch durchgesetzt wird. Diese freiwilligen Massnahmen werden also nicht nur durch ihre eigene Ineffektivität begrenzt, sondern werden von Krillfängern genutzt, um Schutzgebiete mit strengeren Auflagen, die alle Fangaktivitäten einschränken, zu umgehen. (12)

Der wissenschaftliche Beirat des CCAMLR empfiehlt aktuell, auf allen aktiven Krillfangschiffen in der Antarktis Beobachter zu platzieren (derzeit sind jede Saison 10-15 Krillfangschiffe in der Antarktis unterwegs). Dies wird aber nichts bringen, solange die Fangrichtlinien weiterhin zu hoch angesetzt bleiben.

Zertifizierter nachhaltiger Krill?

Es gibt in der Nahrungsergänzungsmittelindustrie für Krill viel Greenwashing. NGOs und Wissenschaftler zweifeln Zertifizierungsprogramme wie Marine Stewardship Council (MSC) und Friend of the Sea (FOS) stark an. Beide sprachen ihre Nachhaltigkeitszertifikate auch für mehrere Fischereien aus, die Überfischung und hohe Anteile von Beifang aufwiesen und in manchen Fällen sogar mit nationalen Gesetzen im Konflikt standen.

Die Pew Environment Group zum Beispiel kritisiert MSC für die Vergabe von Zertifikaten für Antarktischen Krill schon seit 2010. „Leider ist Wahrnehmung gleich Realität“, sagte Gerald Leape, Direktor des Pew Antarctic Krill Conservation Project (AKCP). „Das MSC-Zertifikat verbreitet den Anschein, dass Krill nachhaltig gefangen wird und dass der Verzehr von krillbasierten Omega-3-Ergänzungsmitteln oder der Kauf von Zuchtlachs, der mit Krill gefüttert wurde, okay ist. Nichts könnte weiter weg von der Wahrheit sein.“ (9) Pew zeigt drei Punkte auf, die von MSC nicht berücksichtigt wurden: die potentiellen Auswirkungen auf den Klimawandel, der Einfluss von all den Fischereien, die antarktischen Krill in den Fokus nehmen und das beschränkte Verständnis für den Lebenszyklus des Krills und seine Bedeutung für regionale Lebensmittel.

2021 schlossen sich mehrere NGOs Pew Charitable Trusts an, um Aufmerksamkeit auf Aker BioMarine zu lenken, die eine veraltetet Studie aus dem Jahr 2019 verwendeten, um zu demonstrieren, dass die Krillbestände gesund wären. Wieder einmal wurden hier nicht die wahren Konsequenzen der Fischerei und des Klimawandels für Meereslebewesen gezeigt.

Einige Krillfänger gehen sogar so weit, sich ihre eigenen Zertifikate auszudenken. Die Krillprodukte von Aker BioMarine tragen die „Eco-Harvesting“-Marke, die zeigen soll, dass der Krill mit der von Aker BioMarine patentierten „ökologischen Fangmethode“ gefangen wurde. Diese Methode erlaubt es Aker BioMarine, kontinuierlich Fisch zu fangen, ohne dass die Netze zwischendrin eingeholt werden müssen. (10)

Ein Albatross in der Antarktis. Foto von Simon Ager/Sea Shepherd.

Die Warnzeichen sind schon sichtbar

Pinguine sind die metaphorischen Kanarienvögel im Minenschacht der Antarktis. Ihre Populationen leiden jetzt schon stark unter dem Klimawandel. Eine Studie von 2018 warnt, dass der Klimawandel für Reduzierungen bis zu 40% der Krillgrösse verantwortlich werden könnte, was eine 30%ige Dezimierung der Pinguinpopulationen verursachen könnte. (5)

2016 kollabierte die zweitgrösste Kolonie von Kaiserpinguinen und über 10'000 Küken starben, nachdem der stärkste El Niño in 60 Jahren starke Winde und rekordniedriges Eis verursacht hatte. In diesem Jahr wurden neue Kolonien der Eselspinguine viel weiter südlich in der Antarktis als je zuvor entdeckt. Diese Regionen waren früher viel zu kalt für die Eselspinguine, die ein eher gemässigtes Klima bevorzugen, wie es zum Beispiel auf den Falkland-Inseln herrscht. (6)

Laut eines Berichtes der Global Industry Analysts, soll der Marktanteil für Krillöl bis 2026 von 500 Millionen Euro auf über 880 Millionen Euro steigen. Fischzucht (wo Krill als Futtermittel verwendet wird), ist der weltweit am schnellsten wachsende Lebensmittelsektor. Die Nachfrage nach Fisch soll sich bis 2050 verdoppeln. (8)

Sollten wir es im Angesicht des Klimawandels wirklich riskieren, noch mehr Druck auf den Krill auszuüben, indem wir die Krillfischerei zur Herstellung von Fischfutter und Omega-3-Zusatzstoffen für den Menschen ausweiten?

Was DU tun kannst

Der einfachste Weg, die Antarktis und ihre tierischen Bewohner zu beschützen ist, auf gezüchteten Fisch und krillbasierte Produkte zu verzichten. Dazu gehören Nahrungsergänzungsmittel, in denen Krillöl enthalten ist. Es gibt viele vegetarische und vegane Alternativen. Man kann kaum nachvollziehen, welche Tierprodukte Krill enthalten und welche Tiere vielleicht mit Krill gefüttert wurden. Auch deswegen empfiehlt es sich, alle tierischen Produkte aus deinem Speiseplan zu nehmen, wenn du wirklich einen Unterschied machen möchtest. Nicht jeder auf dem Planeten hat die Möglichkeit, vegan zu essen. Für diejenigen von uns, die es können, gibt es keine Ausreden.

Weiterführende Quellen

Solutions to Protect Antarctica’s Keystone Species, Pew Charitable Trusts

Krill, Baby, Krill: The corporations profiting from plundering Antarctica, Changing Markets Foundation

(Alle in diesem Artikel zitierten Quellen findest du unterhalb des Videos)

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