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Krill-Fangflotte im Fokus: Unsere neue Mission in der Antarktis

Mittwoch, 11 Okt, 2023

Sea Shepherd war bereits Anfang des Jahres in der Antarktis und konnte die grausame Realität der industriellen Krillfischerei aufdecken. Mit Blick auf 2024 bereiten wir uns auf die Rückkehr vor und sind entschlossener denn je, dieses empfindliche Ökosystem zu schützen.

Im Februar 2023 machte sich die Allankay auf den Weg in die eisigen Gewässer der Antarktis und nahm erneut unser Engagement zum Schutz der Region und ihrer vielfältigen Meeresfauna auf.

Mehr als ein Jahrzehnt lang haben wir dafür gekämpft, die Wale der Antarktis vor Japans Walfangflotte und Harpunen zu schützen. Und durch unsere unermüdliche Leidenschaft und Entschlossenheit haben wir gewonnen. Wir haben es mit den berüchtigten Antarktisdorsch-Wilderern namens Bandit Six aufgenommen und auch sie gestoppt.

Es gibt einen neuen Gegner im Südpolarmeer: die industrielle Krillfischerei. Wir wussten, dass kommerzielle Fangschiffe einen enormen und oft verheerenden Einfluss auf das marine Ökosystem der Antarktis haben. Unser Ziel war klar: Diese Zerstörung auf frischer Tat ertappen und der Welt zeigen. Bei einer schockierenden Begegnung vor den Südlichen Orkneyinseln dokumentierten wir mehrere Supertrawler, die ihre gigantischen Netze gnadenlos durch eine Riesenschule von über hundert krillfressenden Finnwalen zogen.

Diese Bilder zeigten, wie die Industrie mit Wildtieren um die gleichen Tiere als Nahrung konkurriert. Sie wurden weltweit veröffentlicht und lösten internationale Empörung und Forderungen nach Schliessung dieser Industrie aus.

 

„Die Supertrawler machten keine Anstalten, ihren Kurs zu ändern. Es sah sogar so aus, als ob sie absichtlich auf die Riesenschule zusteuerten, weil sie wussten, dass es dort, wo die Wale sind, auch Krill geben muss. Und das Schlimmste daran ist, dass dies nicht einmal illegal war.“

Captain Peter Hammarstedt
Captain Peter Hammarstedt sieht sich den Supertrawler genauer an. Foto: Flavio Gasperini/Sea Shepherd Global
Ein Krill-Fangschiff fischt inmitten einer Riesenschule von Finnwalen. Foto: Sea Shepherd Global
Pinguine in der Antarktis. Foto: Sea Shepherd.

Die einst abgelegenen Gewässer werden heute von Supertrawlern aus Ländern wie Norwegen, China, Chile, der Ukraine und Südkorea befahren, die alle auf der Suche nach Krill sind, um die Aquakulturindustrie zu beliefern und Krillöl für Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetikprodukte zu gewinnen. Diese boomenden Industrien haben die Nachfrage nach Krill in den letzten zwei Jahrzehnten verdoppelt, und wenn wir jetzt nicht handeln, werden wir in den nächsten Jahren mit doppelt so vielen Supertrawlern rechnen müssen.

Dabei sind die winzigen Krebstiere von zentraler Bedeutung für das Ökosystem der Antarktis. Sie sind eine Schlüsselart, die vielen Meeresbewohnern wie Walen, Pinguinen, Robben und Seevögeln als Nahrung dient.

Die Erwärmung der Ozeane und der Rückgang des Meereises sind bereits eine Herausforderung für das Leben in der Antarktis. Zusammen mit dem Druck der industriellen Krillfischerei ist dies die Garantie für eine ökologische Katastrophe. Meerestiere wie die Kaiserpinguine, die seit fünf Jahren mit Brutausfällen zu kämpfen haben, könnten noch in diesem Jahrzehnt aussterben. Auch die Zahl der Seebären ist seit 2007 um 83 Prozent zurückgegangen.

Wir befinden uns an einem Punkt, an dem die Gesetzgebung mit dem Naturschutz in Einklang gebracht werden muss. Sea Shepherd ist in seiner Mission entschlossen. Captain Hammarstedt erklärte: „Wenn ein Fangschiff gegen das Gesetz verstösst, können wir seine Netze zerschneiden und seinen Betrieb blockieren. Aber wenn es legal arbeitet, müssen wir zuerst das Gesetz ändern.“

Das Jahr 2024 rückt näher und wir kehren als Beschützer, nicht als Beobachter zurück in die Antarktis. Wir werden erneut die verheerenden Auswirkungen der industriellen Krillfischerei zeigen. Weltweit muss die Forderung nach Änderungen an dieser schädlichen Form der Fischerei entstehen. Wir hoffen, dass ihr euch unserem Kampf anschliesst. Denn solange die Antarktis uns braucht, wird Sea Shepherd vor Ort sein, um sie zu schützen.

Erfahre hier mehr über die Operation Antarctica Defense

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