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Die Verhaftung von drei Fischfangschiffen in Kooperation mit der Marine markiert Sea Shepherds Rückkehr in Sierra Leone

Freitag, 03 Mär, 2023

Zu Beginn des neuen Jahres hat eine bewaffnete Einheit der sierra-leonischen Marine, die an Bord des Sea Shepherd Global-Schiffs Age of Union stationiert ist, zwei Trawler kontrolliert und verhaftet, als diese vom benachbarten Guinea-Conakry in sierra-leonische Gewässer einfuhren.

Fotos von Alice Gregoire / Sea Shepherd Global. Für weitere Bilder bitte nach rechts scrollen.

Die beiden Trawler besassen zwar Fanglizenzen für Sierra Leone, nicht aber für Guinea-Conakry, wo ihre Fangpositionen aufgezeichnet wurden. Die beiden Trawler wurden von der Age of Union in die sierra-leonische Hauptstadt Freetown eskortiert, wo sie auch nach mehr als drei Wochen noch festgehalten werden.

Auf diese Verhaftungen folgt eine weitere Festnahme eines 65 Meter langen Ringwadenfänger-Schiffs namens Sea Frontier, der in sierra-leonischen Gewässern illegal Fischsammelvorrichtungen (FADs = Fish aggregating devices) einsetzte.

Ein FAD ist ein schwimmendes Objekt, meist aus Kunststoff, das Fische anlockt. Sonar- und Satellitenkommunikationsgeräte, die an den Hightech-FAD angebracht sind, melden den Fischkuttern die Präsenz von Fischen. FADs sind problematisch, weil sie zu einer höheren Zahl von Beifängen oder zu unbeabsichtigten Fängen von Haien und Jungfischen führen. Im letzteren Fall hat das Fischen mit FADs in den Gewässern von Gabun - einem weiteren Partnerland von Sea Shepherd Global - dazu geführt, dass fast 80% der gefangenen Thunfische unter dem reproduktionsfähigen Alter lagen. Bei freien Thunfischschwärmen liegt die Zahl im Gegensatz bei 12%. Gabun reguliert nun die Anzahl der FADs, die von Fischern eingesetzt werden dürfen. Zudem gibt es eine Bewegung in Gabun, FADs gänzlich zu verbieten. Diese Bewegung würde unzählige Haie retten.

Mehr als 70 weitere Fischkutter haben sich in den Hafen zurückgezogen, um eine Beschlagnahmung zu vermeiden, als sie die Nachricht der aktuellen Patrouille erhielten.

Ich erinnere mich an eine ganze Kolonne von Schiffen - Dutzende und Aberdutzende - die in den Hafen von Freetown einliefen, weil Kontrollen im Gange waren. Der Fischfang von insgesamt siebzig Schiffen kam für die Dauer der Mission zum Erliegen. Sea Shepherd Global geht davon aus, dass keiner von ihnen eine gültige Fanglizenz hatte.

Peter Hammarstedt, Kampagnendirektor von Sea Shepherd Global.

Durch die Dauer, die Sea Frontier während des Gerichtsverfahrens im Hafen festgehalten wurde, konnte schätzungsweise der Fang von mindestens 160’000 Thunfischen verhindert werden. Davon wären die meisten noch nicht fortpflanzungsfähig gewesen.

Weitere Erfolgsbeispiele der Operation Sierra Leone Coastal Defense

Dank der Wiederaufnahme der Operation Sierra Leone Coastal Defense vor zwei Jahren gingen bei gemeinsamen Patrouillen von Sea Shepherd Global und der Sierra Leone Navy innert weniger als 50 Stunden bereits 5 Schiffe ins Netz.

Einer der fünf festgenommenen Trawler, Jianmei 3, wurde wegen 44 dokumentierter Fälle von illegalem Fischfang in Sperrgebieten, die ausschliesslich lokalen kleinen Fischern vorbehalten sind, verhaftet und wird nie wieder auslaufen dürfen. Der Kapitän versuchte, die Beweise in den Fischereibüchern zu vernichten, als die Marine von Sierra Leone das Steuerhaus betrat.

In Sierra Leone arbeiten mehr als 200’000 Menschen in der Kleinfischerei. Um die Umwelt zu schützen und den Lebensunterhalt der lokalen Fischer zu sichern, hat die Regierung von Sierra Leone eine küstennahe Sperrzone (IEZ = Inshore exclusion zone) eingerichtet, in der die industrielle und halbindustrielle Fischerei streng verboten ist. Aufgrund von Herausforderungen bei der Überwachung, Kontrolle und Beobachtung berichten lokale Fischer jedoch, dass Trawler regelmässig ihre Kanus und Netze überfahren und die Fischpopulation ebenfalls zurückgehe.

Unter der Führung von Sierra Leones Minister für Verteidigung und nationale Sicherheit, dem ehrenwerten Brigadegeneral (Rtd) Kellie Conteh, unterstützt Sea Shepherd Global die Marine von Sierra Leone bei der Durchführung von Patrouillen auf See zur Bekämpfung der illegalen Fischerei mit Hilfe der Sea Shepherd-Crew und dem Sea Shepherd-Schiff Age of Union. Die Patrouillen werden von Age of Union finanziert, einer gemeinnützigen Umweltorganisation, die vom Philanthropen und Tech-Unternehmer Dax Dasilva gegründet und geleitet wird.

Bei Age of Union geht es nicht nur um die Unterstützung von Projekten mit grosser Wirkung, sondern auch um die Bildung von Allianzen zwischen Parteien, die den Wandel herbeiführen wollen und deren gemeinsame Anstrengungen den grössten Unterschied für den Planeten bewirken können. Die Festnahme von drei Schiffen in den Gewässern von Sierra Leone wegen illegaler Fischerei bestärkt mich in meinem Glauben an die Kraft von Partnerschaften und daran, was möglich ist, wenn Regierungen, Zivilgesellschaft und Philanthropie ihre Kräfte für das Gute bündeln.

Dax Dasilva, Age of Union

Seit 2016 arbeitet Sea Shepherd auch mit den Regierungen von Gabun, Liberia, São Tomé und Príncipe, Tansania, Namibia, Gambia und Benin zusammen, um Fischereikriminalität zu bekämpfen, indem afrikanischen Küsten- und Inselstaaten zivile Offshore-Patrouillenschiffe zur Verfügung gestellt werden. Damit können die Behörden Fischereiverordnungen und Naturschutzgesetze in ihren Hoheitsgewässern durchsetzen. Bisher wurden im Rahmen dieser einzigartigen Partnerschaften über 80 Schiffe wegen illegaler Fischerei und anderer Fischereivergehen festgenommen.

Fotos von Alice Gregoire / Sea Shepherd Global. Nach rechts scrollen, um weitere Bilder zu sehen
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