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Falle zugeschnappt: Zwei Schiffe vor Liberia erwischt

Dienstag, 29 Apr, 2025

Küstenwache und Sea Shepherd stoppen zwei Schiffe beim illegalen Bunkern vor Liberia

 

Nach mehr als einem Monat sorgfältiger Planung unterstützte die Besatzung der Age of Union die liberianische Küstenwache beim Festsetzen des illegalen Trawlers Guo Ji 828 und des zum Tanker umgerüsteten ehemaligen Fangschiffs Gavin. Beide Schiffe lagen zum Zeitpunkt des Zugriffs mehr als 49 Seemeilen vor der Küste Monrovias. Im Schutz der Dunkelheit näherte sich die liberianische Küstenwache unbemerkt mit Schlauchbooten der Age of Union, während die Guo Ji 828 gerade Treibstoff von dem Tanker aufnahm.

Das Fischereifahrzeug Guo Ji 828 und das Tankschiff Gavin. Foto von Katie Rae/Sea Shepherd Global.

„Als die Küstenwache sah, dass ein Treibstoffschlauch zwischen den beiden Schiffen verlief, haben wir sofort unser Blaulicht eingeschaltet und der Küstenwache geholfen, schnell an Bord der beiden Schiffe zu kommen und sie auf frischer Tat zu ertappen“, sagte Baptiste Brebel, Kapitän der Age of Union.

Wochenlange Ermittlungen ergaben, dass eine Flotte von sechs Trawlern, die regelmässig vor der Küste Liberias fischen, sich regelmässig mit einem Schiff zum Betanken auf See trifft, obwohl dies gesetzlich verboten ist. Die liberianische Küstenwache und Sea Shepherd konnten das mögliche Gebiet eingrenzen und mit der Überwachung beginnen.

Das Bunkern auf See ist in Liberia wegen der Auswirkungen auf die Fischerei, die wirtschaftliche Entwicklung der Küstenstaaten und der Umweltrisiken streng reglementiert und ohne Sondergenehmigung verboten.

Wenn Fangschiffe auf hoher See und ausserhalb der Sichtweite der Behörden auftanken, können sie ihre Fangzeit maximieren, da sie zum Tanken nicht in den Hafen zurückkehren müssen. Die Fischereiunternehmen können so ihre Gewinne steigern, während den betroffenen Ländern wichtige Steuereinnahmen entgehen. Zudem bleiben mögliche Gewässerverschmutzungen eher unentdeckt und die Reaktionsmöglichkeiten bei Störfällen sind deutlich eingeschränkt.

Ein Soldat der liberianischen Küstenwache geht von der Gavin zur Guo Ji 828. Foto: Katie Rae/Sea Shepherd Global.

An Bord der Guo Ji 828 legte der Kapitän des Trawlers dem Offizier der Küstenwache seine liberianische Fanglizenz vor, in der ein Abschnitt, der besondere Punkte wie das Betanken auf See erlaubt, mit „nein“ angekreuzt war.

Der Kapitän der Gavin hingegen konnte trotz Betankung anderer Schiffe in liberianischen Gewässern kein gültiges Schiffssicherheitszertifikat vorweisen.

Die Küstenwache stellte ausserdem fest, dass die Gavin nicht für den sicheren Transport von Treibstoff geeignet war. Der Treibstoff wurde in einem Fischladeraum transportiert und in 61 Kunststoffbehältern mit einem Fassungsvermögen von jeweils 1'000 Litern gelagert. Die Behälter waren nicht für die Lagerung von Treibstoff ausgelegt, verfügten nicht über die erforderlichen Leitungen und stellten daher eine erhebliche Brandgefahr dar.

Fischer hantieren mit sichtbar improvisierten Betankungsrohren, die für einen sicheren Betrieb nicht geeignet sind. Foto von Katie Rae/Sea Shepherd Global.

„Das Schiff war eine tickende Zeitbombe. Es war wie ein schlecht belüfteter LKW ohne TÜV, der mit einem Anhänger voller Plastikkanister illegal durch die Gegend fährt, um mit einem Schlauch und einem Trichter Diesel in Autos zu füllen, die in einem Naturschutzgebiet parken."

Kapitän Baptiste Brebel
Das auf der Age of Union eingeschaltete Blaulicht signalisiert den Schiffen, ihren Betrieb für die Inspektion einzustellen. Foto Max Ludolf/Sea Shepherd Global

Weder die Guo Hi 828 noch die Gavin hatten Ausrüstung zur Verhütung von Ölverschmutzungen an Bord. Beide Schiffe wurden festgesetzt und in den Freihafen von Monrovia eskortiert, wo sie weiterhin festgehalten werden.

Seit 2017 arbeitet Sea Shepherd Global mit der liberianischen Küstenwache zusammen, um die illegale, unregulierte und undokumentierte Fischerei (IUU-Fischerei) durch gemeinsame Patrouillen auf See zu bekämpfen. Diese Patrouillen werden von der liberianischen Verteidigungsministerin, Brigadegeneralin a. D. Geraldine Janet George, geleitet. Bis heute wurden im Rahmen der Operation Sola Stella 24 Schiffe wegen illegaler Fischerei und anderer Verbrechen festgesetzt.

Am 11. Februar 2019 wurde Sea Shepherd Global vom ehemaligen liberianischen Präsidenten Dr. George Manneh Weah mit dem Distinguished Service Order (DSO) für den Erfolg der Operation Sola Stella ausgezeichnet. Der DSO ist die höchste militärische Auszeichnung, die vom Verteidigungsministerium Liberias in Anerkennung herausragender Dienste für die Republik Liberia verliehen wird.

 

Schau dir das Video der Verhaftung unten an:

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